Der Stift,
das Blatt Papier,
einfachstes Material
suchen
immer wieder
versuchen
die Linien
zu erfassen und
wiederzugeben
versuchen
immer wieder
versuchen
nichts übergehen
nichts übersehen
suchen
einmal
zweimal
schauen erfassen
Tage
Wochen, Monate
suchen
die Linie
Hügel, Felder, Wege,
Straßen, Häuser, Gassen,
Plätze, Räume, Körper,
Menschen,
Wärme, Gefühle,
Farben, Flächen, Formen,
spüren, fühlen,
empfinden,
beobachten
schauen
erfassen
eindringen
lieben
sehen!
Farben
Formen
Flächen
Linien
die Linie sehen.
wiedergeben
die Linie
und weitergeben
mit der Linie
Linien
bewußt gesetzt
eng
suchend
unfrei scheint es
Konturen, Formen
zart
streng
genau
und
Linien immer wieder
Linien
Netzwerk
Form entsteht
Flächen entstehen
und
frei werden sie
frei werden sie aus der Enge
Linien und Striche
werden zu
Formen Flächen Farben
werden zu
Hügeln, Feldern, Wegen,
Straßen, Häusern, Gassen, Plätzen,
Räumen, Körpern, Menschen
und
mehr
die Linien
mehr werden sie
aus den Linien
spricht das Fühlen, das Lieben, das
Spüren, Empfinden, das Schauen
und Sehen
und
die Linien
sie sprechen
treffen das Auge
dessen, der frei ist zu sehen
dessen, der offen ist zu hören
aus der Linie
aus dem Einfachsten
tritt sie heraus
die Freiheit der Kontur
die Freiheit der Form
die Freiheit der Fläche
die Freiheit der Farbe
nur
das Schauen
die Linie
das Zeichnen
das kommt zuerst!
... oft vielleicht zu streng
zu streng mit sich selbst?
zu genau in seinem Anspruch?
langsam und bedächtig
im Schauen
zu langsam?
zu genau?
im Setzen jeder Linie
zu bewußt?
Zeit
Zeit zu Schauen
er zieht sich zurück
allein
Wochen in Wien
Monate in Venedig
Amsterdam
Paris
heuer Berlin
wieder ganz anders
und schwer zu finden
die Linien
schauen
suchen
Versuch sich zu nähern
Tage vergehen
Zeit vergeht
Zeit - zu viel Zeit?
Zweifel
der Gedanke ans Aufgeben
heimfahren?
und da
nach scheinbar verlorenen Tagen
leise und überraschend
ist sie wieder da
die Linie
seine
jede Linie
braucht ihre Zeit
nimmt sich ihre Zeit
aber dann
ist sie da!
Mag. Albert Gaskin
Feldkirchen